Ich bin mit 41 Jahren genau in der Generationen zwischen Jung und Alt. Auf der einen Seite bin ich „Digital Native“ und kann mich sehr gut in die Lebenslage von jungen Menschen hineinversetzen. Auf der anderen Seite kenne ich die analoge Welt noch aus meiner Kindheit und Jugend. Ich kann problemlos zwischen den Welten wechseln und verstehe mich daher auch als Vermittler zwischen den Generationen. Dabei ist mir wichtig die Interessen von jung und alt gleichermaßen im Blick zu haben.

Wir dürfen nicht länger zusehen, dass Jugendliche und junge Erwachsene die Stadt nach der Schule verlassen und vielleicht nie wieder zurückkehren. Gleichzeitig müssen wir auch Perspektiven und Angebote für Senioren bereithalten und dürfen es nicht zulassen, dass sie nach einem langen und arbeitsreichen Leben verarmen, vereinsamen oder sich nicht mehr am gesellschaftlichen Leben beteiligen können.

Meine Ideen für alle Generationen:

  • Mehr Sportmöglichkeiten außerhalb von Vereinen.
  • Kostenfreies WLAN im Stadtgebiet.
  • Treffpunkte für junge Leute zum Abhängen, ohne gleich zum „Störfaktor“ zu werden.
  • Indoorskaterpark mit Kletterwand und Trampolinen.
  • Badeschiff an der Spree und ein Café oder eine Strandbar am Spreeufer.
  • Einrichtung eines Jugendbeirates, der die Politik berät und Einführung eines Beteiligungspreises für junges Engagement.
  • Neue Kommunikationswege im Internet / Social Media.
  • Etablierung einer Art Nachbarschaftshilfe, damit Senioren so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können.
  • Mehr Sitzmöglichkeiten im Stadtgebiet.
  • Erhalt und Ausbau der Versorgung von Ärzten und den wichtigsten Dingen des täglichen Bedarfs, wie Einkaufsmärkte etc.
  • Bürgerbusse nach Art einer Mitfahrzentrale oder sogenannte Mitfahr-Bänke.
  • Stärkere Vernetzung ehrenamtlicher Arbeit für
    und mit Senioren.

Zu den Anliegen und Interessen von jungen Leuten und Senioren habe ich auch diverse Fragen ausführlich auf „kandidaten-befragung.de“ beantwortet:

Frage: Welche bisherigen Projekte für Kinder und Jugendlichen haben sie als kommunal Politiker/in außerhalb des Bereichs Sport umgesetzt? (Bitte Beispiele benennen)

Meine Antwort: Mir ist nicht ganz klar, was ihr genau mit „Projekte“ meinen könntet, weshalb ich einfach die Dinge aufzähle, die für mich in meinem Wirken Projekte waren. Hierzu zählen:

  • Die Einführung der Einwohnerbeteiligungssatzung: http://daten.verwaltungsportal.de/dateien/rechtsgrundlagen/beteiligungssatzung20einwohner.pdf konkret möchte ich auf §3 Absatz 3 hinweisen: Kinder- und Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr haben in den Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung und ihrer Ausschüsse ein Rede- und Antragsrecht“ außerdem sagt §4: „Mindestens einmal jährlich muss in Fürstenwalde/Spree eine Kinder- und Jugendkonferenz für Einwohnerinnen und Einwohner unter 21 Jahren durchgeführt werden.“Diese Satzung ist vor ziemlich genau 3 Jahren in Kraft getreten, aber noch nicht ein einziges Mal wurde von diesen beiden Punkten etwas umgesetzt. Das zeigt, welchen Stellenwert die Meinung von Kindern und Jugendlichen derzeit hat. Das muss sich ganz dringend ändern.
  • Die Einführung kostenfreier Schwimmkurse für Fürstenwalder Kinder zwischen 5 und 7 Jahren für die Sicherheit der Kinder
  • Die Einführung von kostenfreiem WLANs in der Innenstadt
  • Die Einführung des Fürstenwalder Bürgerbudgets, an dem sich auch Kinder- und Jugendliche mit Vorschlägen beteiligen können und ja auch schon erfolgreich waren

Außerdem mache ich bei der Aktion „Bürgermeisterkandidat zu vermieten“ mit, bei der ich viele verschiedene Kinder und Jugendliche in ihrem Umfeld treffe und mit ihnen ins Gespräch komme. Viele wertvolle Anregungen und Ideen habe ich dabei mitgenommen. Diese Möglichkeit des Kontaktes zwischen Politik und Kindern/ Jugendlichen sollten wir unbedingt fortsetzen und ausbauen. Dafür würde ich als Bürgermeister jedenfalls auch nach der Wahl sehr gern zur Verfügung stehen.

Frage: Wie kann die Attraktivität auch für junge Menschen, Studenten und Auszubildende und junge Familien in Fürstenwalde gesteigert werden? Ich selber erlebe, das ganze Geburtenjahrgänge nach dem Abitur abwandern und nie wieder zurückkehren. Es entsteht eine große Lücke. Auf der eine Seite gibt es die Kinder, Schüler und Abiturienten auf der anderen Seite Arbeitnehmer/innen 40+- 60+ sowie die Rentner/innen. Die Bevölkerungsdichte zwischen 20 und 30 Jahren ist sehr dünn in Fürstenwalde. Ich selber studiere in Berlin und fahre täglich nach Berlin. Ich kenne viele junge Familien die sehr gerne aus Berlin wegziehen möchten.

Fast 30.000 Berliner ziehen jedes Jahr nach Brandenburg.  In Treuenbrietzen ziehen jährlich 350 Berliner zu, dies geschieht nicht einfach so, sondern da steckt viel öffentlichkeitswirksame Arbeit in der Metropole dahinter. Ich kenne auch die regionale @see Kampagne, regional vielleicht etwas bekannt, doch in Berlin? Keine Chance. Ein Tourist ist immer noch etwas anderes als ein Mensch, der hier bei uns mit seinem Nachwuchs Wurzeln schlägt und sagt ja, ich ziehe gerne nach Fürstenwalde/Spree. Doch in Berlin ist Fürstenwalde bis jetzt so etwas von unbekannt. Ich habe in den letzten Jahren viele Kampagnen anderer Brandenburger Gemeinden in Berlin gesehen die jetzt fruchtbaren Boden tragen. Ich wünsche mir sehr für die Zukunft Fürstenwaldes Wachstum und das nicht immer nur in materieller Hinsicht sondern im besonderen des Humankapitals.

Meine Antwort: Prinzipiell ist es erstmal nicht schlimm, wenn die jungen Leute nach dem Schulabschluss wegziehen, um woanders Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Hier verweise ich gern auf meinen eigenen Lebenslauf. Ziel sollte es jedoch sein, dass sie nach dieser Phase zurückkehren und so auch die Stadt mit neuem Wissen bereichern (z.B. als gut ausgebildete Fachkräfte mit neuen Ideen für Fürstenwalde). Wenn allerdings 90% der jungen Menschen die Stadt verlassen, weil sie ihre Heimatstadt nicht sehr attraktiv finden, dann haben wir alle ein Problem.

Mein gesamtes Wahlprogramm ist als Konzept angelegt, um Stück für Stück aufeinander aufbauend genau dieses Problem zu lösen. Bessere Freizeitangebote für junge Menschen. Junge Familien aus der Großstadt herlocken als attraktive Stadt im Grünen mit bester Anbindung an die Hauptstadt zum Beispiel durch die Abschaffung der Kitagebühren ab dem zweiten Kind. Bestens ausgestattete Kitas, Horte und Schulen als Standortvorteil. Nicht nur neue Unternehmen mit günstigen Steuern, Gewerbemieten oder Grundstücken herlocken, sondern auch organisch wachsen durch Förderung einer Gründerszene. Gibt es mehr Arbeitsplätze vor Ort, müssen weniger Menschen die Stadt wegen der Arbeit verlassen. Sind die Bedingungen für Pendler gut, können sie außerhalb arbeiten ohne wegziehen zu müssen.

All das nutzt allerdings nichts, wenn es niemand außerhalb der Stadtgrenzen erfährt. Zum Thema Marketing gibt es meiner Meinung nach einfache und effektive Möglichkeiten. Derzeit schafft man es aber noch nicht einmal die eigenen Einwohner über alle Möglichkeiten hier vor Ort zu informieren. Das muss sich ändern, da können wir mehr. Warum denn nicht eine Fürstenwalde App anbieten? Sowas haben andere längst. Über ein flächendeckendes WLAN Netz in der gesamten Stadt könnten aktuelle Angebote und Informationen verbreitet werden.
Die Reichweite der sozialen Medien ist mittlerweile ein wichtiger Baustein der Öffentlichkeitsarbeit. Eine Rückkehrerkampagne sucht man in FW vergebens. Hier muss unsere Stadt deutlich aktiver werden. Fürstenwalde muss bekannter werden, aber seit 20 Jahren liegen genau dort die Defizite. Das habe ich viele Jahre am eigenen Leib erlebt.

Frage: Als Sozialarbeiterin interessiert mich der gesamte Bereich Soziales. Ich würde gerne wissen, was im Bereich Schule geplant ist, welche Unterstützung erhalten die Schulen seitens der Stadt, welche Investitionen sind angedacht und inwieweit hat die Stadt bzw. der/die Bürgermeister/in Einfluss auf die Schulentwicklung?

Meine Antwort: Ich kann Ihnen versprechen, dass sich die Unterstützung der Grundschulen in städtischer Trägerschaft, falls ich Bürgermeister werde definitiv verbessern wird. Auf weiterführende Schulen haben wir leider so gut wie keinen Einfluss. Dabei geht es mir nicht nur um die Pflichterfüllung in Form von regelmäßigen und gleichmäßigen Instandhaltungen und Modernisierungen/ Sanierungen. Wichtig ist außerdem die Ausstattung unserer Schulen mit schnellen Internetanschlüssen und WLAN bis in jeden einzelnen Klassenraum. Wenn unsere Kinder den Umgang mit den (überhaupt nichtmehr neuen) Medien lernen sollen, dann müssen die Voraussetzungen dafür auch dem aktuellen Stand der Dinge entsprechen. Da haben wir sehr großen Nachholbedarf. Das muss sich ändern. Als jemand der mit der Informatik groß geworden ist (meinen ersten PC habe ich zur Jugendweihe 1990 geschenkt bekommen), weiß ich wie kein anderer Kandidat/ keine andere Kandidatin welch großes Potential in der Anwendung der heutigen Technologien liegt.

Aber auch auf die Unterstützung im Hinblick auf Problemen mit dem Kreis, der Schülerbeförderung, der Werbung um Lehrer, dem Schulamt oder anderen Institutionen des Landes etc. können die Schulen zählen. Allgemein muss die Kommunikation zwischen Verwaltung, Schulen und Eltern deutlich verbessert werden. Hier müssen wir gemeinsam wieder zu mehr Miteinander kommen. Ein erster Schritt ist die Gründung eines Elternbeirates, der als Fachgremium interessierter Eltern gemeinsam mit Schulen, Verwaltung und Stadtverordnetenversammlung nach den besten Lösungen für unsere Kinder sucht.

Über die Schulentwicklungsplanung habe ich als Verwaltungschef Einfluss auf die Gestaltung der Klassengrößen, auf die Anzahl der Klassen in Fürstenwalde und damit auch auf die Lernqualität. Das kann ich alles nicht allein bestimmen, aber mit den richtigen Gesprächspartnern und dem entsprechenden persönlichen Einsatz, kann sehr viel gelingen, davon bin ich überzeugt.

Frage: Es ist mittlerweile die Regel, dass bei berufstätigen Familien mindestens ein Familienmitglied nicht mehr in Fürstenwalde arbeitet, sondern zur Arbeit die Stadt verlässt. Es ist in der Vergangenheit leider auch nicht gelungen, eine signifikante Anzahl von mittel- und höherqualifizierten Arbeitsplätzen in Fürstenwalde zu halten oder anzusiedeln. Für die Zukunft bedeutet das, dass sich die Anzahl derer, die in Fürstenwalde lediglich leben und wohnen vergrößern wird. Diese Entwicklung wird m.E. bislang von Politik und Verwaltung nicht mit entsprechenden Maßnahmen begleitet, was auch dazu geführt hat, dass junge Menschen in Scharen die Stadt verlassen haben. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung und was werden Sie konkret tun, um junge Menschen in der Stadt zu halten und Arbeitnehmer und Familien konkret dabei zu unterstützen, die skizzierten Herausforderungen zu meistern?

Meine Antwort: Diese Frage bzw. die Ausführungen umfassen fast mein gesamtes Wahlprogramm. Alles baut aufeinander auf. Ihre Meinung zu den angesprochenen Defiziten teile ich vollständig. Schon 1996 als ich die Schule nach dem Abitur verlassen habe, war die Situation genauso. Die meisten Abgänger meines Jahrgangs haben wegen der Ausbildung die Stadt verlassen und die meisten sind leider nie wieder zurückgekehrt. Gut ausgebildete Menschen inzwischen mit Familien, die uns hier fehlen, in vielerlei Hinsicht. Der Wirtschaft als Fachkräfte, der Stadt als Steuerzahler, dem Handel als Konsument, den Sportvereinen als Mitglieder etc. etc. Das muss sich ändern.
Ein Grundpfeiler meiner Strategie bildet die Abschaffung der Kitagebühr ab dem zweiten Kind. Ich möchte an dieser Stelle auf die Frage von Herrn König zu den Kitagebühren verweisen.

Wenn es uns gelingt diesen Standortvorteil zu schaffen, werden wir nicht nur Familien mit Kindern anlocken, sondern mittelfristig auch Unternehmen. Sind die Arbeitnehmer hier, kommen die Unternehmen, so das Kalkül. Dies hilft nicht nur den heimischen Unternehmen, sondern schafft wiederum Entlastung bei den Pendlern, von denen einige zum Arbeiten nicht mehr die Stadt verlassen müssen. Flankiert werden soll das perspektivisch mit einer Senkung der Gewerbesteuer. Ich halte es für illusorisch zu glauben, dass allein die Anbindung über A12, RE1 und die Spree Unternehmen sich hier scharenweise ansiedeln nur weil der BER (vielleicht) irgendwann eröffnet. Sieht man sich die Gemeinden rund um den BER an, liegt dort der Gewerbesteuerhebesatz deutlich unter 300%, davon sind wir in Fürstenwalde mit 380 % weit entfernt. Der Durchschnitt in Brandenburg liegt ebenfalls mit rund 300% deutlich darunter. Voraussetzung dafür sind solide Finanzen und eine ordentliche Haushaltsführung. Das ist selbstverständlich. Bis es soweit ist muss die Situation für die Pendler deutlich verbessert werden, das ist klar. Zu lange wird schon darüber diskutiert. Konzepte liegen seit Jahren auf dem Tisch, doch kaum etwas passiert. Hier möchte ich auf die Frage von Herrn Retschei verweisen, die sich mit dem Thema befasst.

Ein weiterer Punkt ist die Ausweisung neuer Baugebiete. Denn Zuzügler müssen auch irgendwo wohnen. Das geht bedingt noch durch Verdichtung in der Stadt mittels Lückenbebauung, aber mittelfristig kommen wir um weitere Gebiete an den Rändern nicht herum. Möglichkeiten haben wir derzeit in der Uferstr. auf dem Gelände der alten Wollfabrik, am Altstädter Platz sind die Pläne schon sehr weit fortgeschritten, die Ketschendorfer Feldmark ist bereits in Umsetzung, die Spreevorstadt an der Rudolf-Breitscheid-Str. soll folgen, an der Langen Str. böte sich noch eine Erweiterung des „Legoland“ an. Auffällig ist hierbei, dass sich all diese Gebiete im Süden der Stadt konzentrieren. Wenn das alles so umgesetzt wird, dann werden wir eine massive Wanderungsbewegung aus dem Stadtteil Nord erleben und uns weitere massive Probleme in der Schullandschaft besorgen. Das darf so nicht passieren, da sonst die drei Grundschulen in Nord langsam ausbluten. Entsprechendes Gegensteuern durch Schulbezirkesatzungen führt wiederum zu ungewünschtem massivem innerstädtischen Verkehr und massivem Unmut in der Bevölkerung. Das erfolgreiche Bürgerbegehren hat das gezeigt. Das geplante Schulzentrum in Süd wird das Problem jedenfalls nicht auffangen. Wir müssen also auch in Nord die Ausweisung von Bauland in Angriff nehmen – Prioritär. Dazu bitte ich die Frage von Herrn Golz zu beachten.

Nicht zuletzt müssen wir die Freizeitangebote für junge Menschen dem aktuellen Bedarf anpassen. Zu langes Verharren in den althergebrachten Denkweisen verbaut uns den Weg in die Zukunft. Die Antwort auf die Frage der Jugendbasis Alpha gibt dazu Antworten und Vorschläge. Es ist sehr viel zu tun, die Zeit drängt, ein „Weiter-so“ heißt „die Zukunft verschlafen“. Sehr viele Fürstenwalder/innen von jung bis alt spüren das. Gemeinsam können wir es ändern.

Frage: Ich selbst bin seit über 2 Jahren auf der Suche nach einem Baugrundstück nördlich der Spree. Es gab bereits das ein oder andere Angebot jedoch gab es zu starke Kompromisse zu unseren Vorstellungen oder war schlichtweg schnell wieder weg. Sind in den nächsten 2 Jahren weitere Erschließungen / Deklarierungen von klassischen Wohngebieten im Norden von Fürstenwalde geplant oder bleibt es bei der einzigen Ausweichmöglichkeit in Süd mit dem Ausbau Ketschendorfer? Ich selbst würde gerne in Nord bleiben aufgrund der Vielzahl der guten Schulen, Anbindung des Pendler Parkplatzes (wenn auch zu klein), deshalb stellt Süd keine Alternative für mich dar. Dadurch das ich seit 2 Jahren den Markt intensivst beobachte sehe ich sehr gut wie schnell gute Grundstücke weggehen und auch die entsprechenden Preise. In meinen Augen muss die Stadt dringend Bauflächen schaffen, sonst bringt es gar nichts an der Attraktivität der Stadt zu arbeiten. Sind sie sich dieses Problems bewusst und wieviele Grundstücke sind in den jeweiligen Jahren geplant? Der Einwohner abwärtstrend hat sich seit 2014 gekehrt genug Zeit um in meinen Augen mit konkreten Zielen und für die Wahl mit Wahlversprechen, die auch eingehalten werden sollten, Flagge zu zeigen.

Meine Antwort: Mit dieser Frage sprechen Sie ein grundlegendes Problem an. Seit mindestens 8 Jahren wird in Fürstenwalde die Notwendigkeit der Ausweisung neuer Baugebiete weitestgehend verschlafen. Entlastung brachten in der Zeit nur das Gebiet in der östlichen Frankfurter Str. und ganz aktuell die Ketschendorfer Feldmark. Ich stimme Ihnen unbedingt zu, dass das nächste Baugebiet ganz dringend in Fürstenwalde Nord ausgewiesen werden muss. Dieser Stadtteil ist aus meiner Sicht, entgegen vieler Meinungen, ein absolut attraktiver Ort. Ich selbst bin ich Nord aufgewachsen und weiß daher wovon ich rede. Allerdings ist das nächste Baugebiet in Süd ebenfalls schon in der Planung. Es wird zwischen Rudolf-Breitscheid-Str. und Leistikowstr. Entstehen. Außerdem ist geplant in der Uferstraße auf dem Gelände der alten Wollfabrik ein neues Wohngebiet zu entwickeln, am Altstädter Platz in der Nähe zum Spreeufer, sowie in der Henry-Hall-Str. sollen weitere Wohngrundstücke angeboten werden. Dies korrespondiert leider überhaupt nicht mit den Plänen, die derzeit eigentlich bezüglich des Stadtteils Nord verfolgt werden. Dieser soll deutlich aufgewertet und als attraktiver Bildungsstandort entwickelt werden. Dazu gehört meiner Meinung aber auch, dass wir die Bevölkerungswanderung von Nord nach Mitte oder Süd stoppen. Dies gelingt nicht, wenn alle Bauwilligen ausschließlich außerhalb von Nord Grundstücke finden. Nicht zuletzt um den Druck auf die Grundstückspreise nicht zu sehr steigen zu lassen, müssen wir an der Stelle dringend mehr tun. Dafür werde ich mich als Bürgermeister einsetzen.

Frage: Sollten sie Bürgermeister der Stadt Fürstenwalde werden, für welche neuen Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche würden sie sich einsetzen? Wir wünschen uns in der Stadt gern einen „Parcour Park“, öffentliche Fitnessgeräte im Stadtpark, sowie eine kostenlose Hallenzeit für Alle.

Meine Antwort: Vielen Dank für diese Frage. Darüber würde ich mich gern auch einmal direkt mit den Jugendlichen austauschen. Wenn daran Interesse besteht, dann kontaktieren Sie mich gern.

Ich mache es kurz und knapp, hier sind meine Vorschläge:

– Mehr Sportmöglichkeiten außerhalb von Vereinen, damit meine ich exakt die Nutzung von Hallenzeiten auch wenn man nicht in einem Verein organisiert ist
– Erweiterung des Fitnesspfades und Errichtung weiterer Outdoor-Sportgeräte (Vorbild Ostseebad Ahlbeck)
– Kostenfreies WLAN im Stadtgebiet.
– Treffpunkte zum Abhängen, ohne gleich zum „Störfaktor“ zu werden.
– Indoorskaterpark mit Kletterwand und Trampolinen, dieser sollte dann auch unter eigenverantwortlicher Verwaltung der Jugendlichen stehen. Erwachsene helfen dabei, wenn Bedarf besteht, halten sich aber grundsätzlich eher raus.
– ein Badeschiff nach Berliner Vorbild (Arena Treptow) an der Spree und ein Café oder eine Strandbar am
Spreeufer.
– Einrichtung eines Jugendbeirates, der die Politik berät und
Einführung eines Beteiligungspreises für junges Engagement.
– Neue Kommunikationswege im Internet / Social Media.

Frage: Wie würden Sie sich für die bessere Ausstattung (Tablets, Internet, Computer) von Schulen einsetzen?

Meine Antwort: Es muss einfach jedes Jahr ausreichend Geld dafür bereitgestellt werden. Dafür ist es notwendig sich erst einmal das vorhandene Material anzusehen (falls vorhanden) und dann mit den Lehrern und Schülern gemeinsam festzulegen, was wofür gebraucht wird und wie es genutzt werden soll. Denn wenn die Lehrer das Material nicht nutzen (können/ wollen) nutzt auch die beste Ausstattung nichts.

Die Gerhard-Goßmann-Grundschule ist als Medienschule dabei Vorreiter in Fürstenwalde. Da meine Tochter in der Pilotklasse war, die als erste mit Tablets gearbeitet hat, konnte ich die Einführung von Anfang an miterleben. Diese Erfahrung und auch die Erfahrung der Lehrer mit denen ich in regem Kontakt stehe, hilft mir zukünftig bei der Ausstattung der anderen Schulen.

Frage: Ist es möglich, überall in Fürstenwalde oder zumindest an vielen Orten freies WLAN anzubieten?

Meine Antwort: Ja das ist möglich. Dazu gab es von der Fraktion BFZ bereits im Juli 2016 einen entsprechenden Antrag, der die Verwaltung beauftragte ein Konzept zu erstellen für die
Bereitstellung von kostenfreiem WLAN (im ersten Schritt für die Innenstadt) und
dieses umzusetzen. Leider ist es noch nicht vollständig geschehen. Das kostenfreie WLAN sollte mittels „Freifunk“ Netz bereitgestellt werden. 13 Router gibt es derzeit schon in Fürstenwalde.https://berlin.freifunk.net/network/map/ Sollte ich Bürgermeister werden, ist das eines der ersten Punkte, den ich schnell umzusetzen gedenke.

Frage: Ist es möglich, einen sicheren Outdoorsportgeräteplatz (Hanteln, Barren, Klimmzugstange, Fitnessgeräte u.ä.) in Fürstenwalde Nord zu gestalten?

Meine Antwort: Ja, das ist möglich. Derzeit ist in Planung den Park in Nord am Ärztehaus zu erweitern. In dem Zuge soll auch das Areal um den Skaterplatz und der Platzt selbst
umgestaltet werden. Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass soetwas dort Platz
findet. Eine Idee dazu könnt ihr euch mal hier ansehen: https://www.kaiserbaeder-auf-usedom.de/aktivpromenade-ahlbeck-heringsdorf/

Frage: Gibt es genug Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen in Fürstenwalde oder muss ein großer Teil diese weit weg von Fürstenwalde suchen?

Meine Antwort: Wenn man den Erfolg der jährlichen Ausbildungsbörse als Maßstab nimmt, dann scheint es derzeit genug Ausbildungsplätze in der Region zu geben, ohne dass man weit weg suchen muss. Ob da genau der Beruf dabei ist, den man sich selbst wünscht, das ist nicht immer gewährleistet. Aber genug Auswahl gibt es. Die Unternehmen suchen händeringend Nachwuchskräfte und Auszubildende,
allerdings müssen die grundlegenden Leistungen auch stimmen und vor allem die Bereitschaft wirklich eine Ausbildung nicht nur anzufangen, sondern auch zu Ende zu bringen, auch wenn es mal hart wird.

Frage: Was wollen Sie als Bürgermeister für sportbegeisterte Bürger unternehmen, wenn diese nicht Mitglied bei Pneumant oder dem FSV sind bzw. keinem Verein angehören?

Meine Antwort: Wir vom BFZ und so auch ich setzen uns bereits seit geraumer Zeit für eine transparente, faire und ausgeglichene Sportförderung in Fürstenwalde ein. Hierzu gehört für mich zum einen eine Förderung, die alle Sportvereine und Initiativen gleichberechtigt fördert (z.B. gemessen an der aktiven Mitgliederzahl und dem Umfang der Jugendförderung der jeweiligen Vereine), denn die Sportvereine sind mit ihren vielen verschiedenen Angeboten für Jung und Alt ein Grundpfeiler unseres städtischen Miteinanders.

Zum anderen sollte aus meiner Sicht aber auch der nicht vereinsmäßig organisierte Sport von der Stadt unterstützt werden. Immerhin macht das die Hälfte aller Sporttreibenden aus. Allerdings gibt es dazu derzeit noch keinerlei Konzepte und das beauftragte Sportentwicklungskonzept liefert dazu auch noch keine Antworten. Das fängt dort an, wo Kinder und Jugendliche am Wochenende oder nach der Schule einfach mal eine Runde bolzen wollen – auch sie müssen Sportflächen nutzen können (!) und endet aus meiner Sicht beispielsweise bei einer ordentlichen Radwegeinfrastruktur. Denn immerhin scheint nach einer von der Stadtverwaltung beauftragten Umfrage der Radsport (organisiert & unorganisiert zusammengenommen) die am weitesten verbreitete Sportart in unserer Stadt zu sein. Daneben finde ich, dass beispielsweise Einrichtungen wie der Skaterpark oder der Fitnesspfad an der Pintschbrücke nicht nur Sportprofis sondern auch gesundheitsbewusste oder, um es in Ihren Worten zu sagen, sportbegeisterte Bürger ansprechen. Ich kann mir daher vorstellen, solche Angebote auch an anderen Orten der Stadt außerhalb der Vereinsförderung auszubauen.

Frage: Hallo, mich würde mal interessieren, was Sie – die Bürgermeisterkandidatin und Bürgermeisterkandidaten – vom “Flächenfraß” halten, oder anders: was sagen Sie zu “Betonflut“ eindämmen”?

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die neu entstehenden Wohngebiete. Soll Fürstenwalde zum „Schlafzimmer von Berlin“ mutieren? Wäre es nicht sinnvoller, hier in Fürstenwalde leistungsfähige Unternehmen anzusiedeln, die für Arbeit am Ort sorgen, und dafür die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen?

Meine Fragen an oben angesprochene Personen:
– Durch die Wohngebiete Ketschendorfer Feldmark, Spreevorstadt und Baumwollabteilung Reifenwerk gehen Grünflächen verloren? Gerade bei dem letzteren Gebiet hat sich die Natur ein ziemliches Stück Grün zurückerobert (das sollten Sie sich einmal über „Google Earth“ oder „~ Maps“ von oben anschauen!) Wie sind Ihre Vorstellunge dazu, dies zu kompensieren?
– Wie sehen Sie die Verkehrsanbindung zu diesen Wohngebieten? (für die Baumwolle sollte im September 2017 eine Verkehrszählung erfolgen – so im Sommer 2017 großartig angekündigt – wie sieht das Ergebnis dazu aus? Die Uferstraße und die angrenzenden sind jetzt schon total überbelastet)
– Wie wollen Sie für die neuen Wohngebiete eine vernünftige Infrastruktur schaffen? Welche Einrichtungen wie Kitas, Einkaufsmöglichkeiten etc. sind geplant? Wenn dazu nichts passiert, sorgen wir nur für noch mehr Autoverkehr in der Stadt
– Auf der Internet-Seite der Stadt findet man unter Punkt „Unsere städtischen Wohnquartiere“ die Information „So hat uns die Umnutzung ehemaliger Militärflächen die schönen Seiten des Spreeufers zurückgebracht“. Vor Jahren wurde schon in Sitzungen des Bauausschusses z.B. für ihren Neubau in der Langewahler Straße die edis AG beauflagt, eine „Uferpromenade“ zu errichten. Die Promenade bei edis gibt es, kann aber kaum von den Bürgern genutzt werden, weil Betriebsgelände! Was gedenken Sie bzgl. der Gestaltung des Spreeufers für eine öffentliche Nutzung zu tun? :

Meine Antwort: Alle drei von Ihnen genannten Gebiete, die zu Wohngebieten entwickelt werden oder werden sollen, sind im eigentlichen Sinne keine hochwertigen Grünflächen, da sie entweder mit Altlasten belastet sind/ waren oder eben als Grünfläche von niemandem zwecks Erholung genutzt werden konnten/können. Aus diesem Grund befürworte auch ich die Entwicklung dieser Gebiete.
Die Frage muss allerdings sein, wie dicht sollen sie bebaut werden, um einerseits die Betonwüsten nicht zu groß werden zu lassen, eine Durchgrünung weiterhin zu gewährleisten und die vorhandene Nachbarschaft nicht über Gebühr zu belasten. Für Versiegelungen muss die Stadt ohnehin einen Grünflächenausgleich gewährleisten. Leider erfolgt der dann eher außerhalb der Stadt, wenn
überhaupt. Grundsätzlich bin ich eher ein Gegner dieser dogmatischen „innerstädtischen Verdichtung“, da das Ziel durch eine Stadt der kurzen Wege weniger Verkehr in der Stadt zu haben ja wie jeder sehen kann, nicht erreicht wird. Im Gegenteil, je mehr verdichtet wird, desto größer werden die Probleme.

Ein Ergebnis zur Verkehrszählung in der Uferstr. wurde uns Stadtverordneten bislang seitens der Verwaltung nicht bekannt gemacht, dazu kann ich also nichts sagen.

Bezüglich der notwendigen Infrastruktur sprechen Sie einen wesentlichen Punkt an, den ich auch schon in die Diskussion eingebracht habe. Wenn Fürstenwalde wieder wächst, wir neue Wohngebiete erschließen, dann haben wir potentiell auch mehr Kinder in der Stadt. Deshalb müssen wir uns dringend über den Standort einer neuen Kita und vielleicht sogar einer zusätzlichen Schule im Bereich von Fürstenwalde Süd-West unterhalten. Das neue geplante Schulzentrum des Kreises wird dafür nicht ausreichen.

Bei Einkaufsmöglichkeiten sind die benannten Gebiete sehr gut versorgt. In der Spreevorstadt wird sich demnächst ein NORMA ansiedeln. Die Ketschendorfer Feldmark hat in unmittelbarer Nähe gleich mehrere Lebensmittelmärkte und auch die Wollfabrik ist über den Markt in der Lindenstr. gut angebunden.

Was da mit dem beauflagten Uferweg bei e.dis passiert ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ärgerlich ist es allemal. Das südöstliche Spreeufer ist aus meiner Sicht ohnehin leider komplett nicht mehr nutzbar.
Perspektivisch stelle ich mir allerdings eine zweite Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Spree vor. Diese Idee eines Mitarbeiters der Verwaltung würde ich gern weiterverfolgen. Am besten sollte sie bei der Entwicklung der Wollfabrik berücksichtigt werden. Auf der anderen Seite ist das e.dis Gelände. Möglicherweise gelingt es in dem Zusammenhang nochmals das Thema Uferpromenade auf die Agenda zu setzen.

Ansonsten findet die Spree selbst – immerhin der Fluss dem die Stadt überhaupt ihre Existenz und den Wohlstand verdankt – viel zu wenig statt. Es gibt kaum Möglichkeiten, außer Spazierengehen und Radfahren, um den Spreeraum zu erleben. Das muss sich ändern. Ich möchte gern, dass es an der Spree wieder eine Badestelle gibt, vielleicht ein Badeschiff nach dem Vorbild von Berlin-Treptow,
einen Wasserspielplatz, ein Café, einfach mehr Möglichkeiten für die Menschen sich am Wasser auch mal längere Zeit aufzuhalten. Die Flächen an der Bullenwiese und/ oder hinter den Weberhäusern erscheinen mir dafür sehr gut geeignet. Wichtig wird es sein, diese Flächen entgegen der derzeitigen Planungen zu erhalten. Wenn erstmal das Spreeufer weitestgehend bebaut wurde, ist es zu spät und es
bleibt nur noch der Wanderweg für den sonntäglichen Spaziergang ohne Aufenthaltsqualität. Wie schön wäre es denn, einen warmen Sommerabend mal ganz gemütlich in einem Café oder einer Strandbar direkt an der Spree zu genießen. Ein deutlich aufgewerteter Ruderclub mit der Möglichkeit Wasserwanderern Anlege- und Unterkunftmöglichkeiten anzubieten würde das Angebot komplettieren. Allerdings kann das alles nicht die Stadt mit Steuergeldern umsetzen. Dazu Bedarf es privater Initiativen, die ich gern ermöglichen und für die ich mich einsetzen würde.